Manfred Moers ist seit Ende 2023 der neue Vorsitzende des Gesamtvereins des TV Korschenbroich. Er übernahm diesen Posten von Uli Böttges, der aus beruflichen Gründen nicht mehr antrat. Markus Hausdorf sprach mit Manfred Moers über seine neue Aufgabe und vor allem die Herausforderungen für den Verein.
Manfred, du bist neuer Vorsitzender des Gesamtvereins des TV Korschenbroich. Mit welchen Ideen und Plänen hast du dieses Amt im vergangenen Jahr übernommen?
Manfred Moers: Aufgrund des berufsbedingten Ausscheidens meines Vorgängers Uli Böttges habe ich mich sehr kurzfristig entschieden, für den Vorsitz zu kandidieren.
Im Moment sehe ich meine Aufgabe darin, an den laufenden Themen kontinuierlich weiterzuarbeiten. Die mittel- und langfristigen Ziele werde ich gemeinsam mit dem Vorstandsteam erarbeiten.
Das Jahr 2024 ist noch jung. Welche Wünsche – sowohl privat als auch für den Verein – hast du für das neue Jahr?
Manfred Moers: Wie sicherlich viele wünsche ich mir, dass es bei der Bewältigung der Krisen in der Welt Bewegung in die richtige Richtung gibt.
Dem Verein wünsche ich ein erfolgreiches Jahr. Dass gilt nicht nur für den Leistungsbereich, sondern für alle, die im Verein Sport treiben oder sich auf andere Weise engagieren.
Der TVK ist natürlich nicht nur die Handballabteilung. Mit welchen Abteilungen ist der TVK noch am Start? Und wie viele aktive und passive Mitglieder zählt der Gesamtverein des TV Korschenbroich?
Manfred Moers: Neben der Handballabteilung bietet der TVK in den Abteilungen Schwimmen, Breitensport und Volleyball ein breitgefächertes Angebot für alle Altersklassen. Ende 2023 haben wir wieder den Sprung auf über 1.000 Mitglieder geschafft. Über 90 Prozent davon sind aktive Mitglieder.
Wie siehst du den Verein aktuell aufgestellt?
Manfred Moers: Der Zulauf an neuen Mitgliedern ist hoch. Das zeigt mir, dass wir die richtigen Angebote machen. Aufgrund begrenzter Kapazitäten haben wir in einzelnen Bereichen leider Wartelisten. Alle Abteilungen arbeiten kontinuierlich daran, das Angebot zu verbessern. Sicherlich ist in dem einen oder anderen Bereich noch Verbesserungspotential. Hierfür hat beispielsweise die Handballabteilung das Jugendkonzept „Gemeinsam hoch 5“ erarbeitet, dass uns im Jugendbereich wieder an den Leistungsstand früherer Jahre heranführen soll.
Eines der wichtigen Themen für dich ist die Gewinnung von neuen ehrenamtlichen Kräften im Verein. Für welche Bereiche werden engagierte Menschen gesucht? Und was macht die Gewinnung von ehrenamtlichen Kräften in der heutigen Zeit so schwer?
Manfred Moers: Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich engagieren, wird in allen gesellschaftlichen Bereichen immer schwieriger. Davon ist auch der Sport nicht ausgenommen. Dabei habe ich als Ehrenamtlerin oder Ehrenamtler mehr als andere die Chance, aktiv die Entwicklung meines Vereins mitzugestalten.
Unser Verein sucht Ehrenamtliche in allen Bereichen. Das sind neben Übungsleiterinnen und Übungsleitern, Helferinnen und Helfern für die Sportveranstaltungen insbesondere auch Funktionen im Vorstand und in den Abteilungsleitungen. Ohne diese „Funktionärinnen und Funktionäre“ im Hintergrund ist ein Verein nicht zu führen. Es hat sicherlich viele Ursachen, dass sich weniger Menschen im Ehrenamt engagieren. So konkurriert beispielsweise das Ehrenamt mit einem zunehmend breiteren Freizeitangebot. Umso wichtiger ist es, für ein ehrenamtliches Engagement zu werben. An dieser Stelle möchte ich ein konkretes Projekt ansprechen, das ohne viele helfende Hände nicht umzusetzen ist: unser 125jähriges Vereinsjubiläum im Jahr 2025. Wer Interesse hat, an der Vorbereitung und Durchführung mitzuwirken, kann sich gerne an den Verein wenden (kontakt@tv-korschenbroich.de).
Zuletzt waren auch die Trainingszeiten immer ein Problem. Hat sich die Situation entspannt oder ist das eines der Themen, die ganz oben auf deiner Agenda stehen?
Manfred Moers: Die Trainingszeiten sich sicherlich im Moment das drängendste Problem. Durch die Belegung der Sporthalle im Hallensportzentrum fällt mehr als ein Drittel der Trainingszeiten der Handballabteilung weg. Auch die Volleyballer sind dadurch seit mehr als einem Jahr erheblich betroffen. Der beschlossene Abriss der alten Sporthalle an der Pescher Straße bedroht die Breitensportabteilung mit ihren 270 aktiven Mitgliedern existenziell. Die Stadt hat Lösungen angeboten, die jedoch nur bedingt geeignet sind und auch keine ausreichende dauerhafte Lösung darstellen.
Aus Sicht des TVK bedarf es einer grundlegenden Überarbeitung der Hallenbelegung aufgrund klarer, transparenter Kriterien. Die ist meines Wissens in den letzten 20 Jahren nicht erfolgt.
Gibt es weitere Herausforderungen, mit denen aktuell Vereine wie der TV Korschenbroich zu kämpfen haben?
Manfred Moers: Die Bevölkerung in Korschenbroich wächst. Damit auch die Nachfrage nach Sportangeboten. Das Sport- und Freizeitangebot ist ein wichtiger Standortfaktor.
Als Verein müssen wir uns den Veränderungen im Freizeitverhalten stellen und kontinuierlich unsere Angebote weiterentwickeln.
Danke für das Gespräch und alles Gute für deine Arbeit beim Gesamtverein, Manfred.